vīdī@U!
vīdī@U! bedeutet: All eyes on You :-)
Ein wichtiges Hilfsmittel in Unterricht und Coaching – insbesondere bei den DERGRUBE-PRO-Coaching´s – sind "dokumentierende Film- und Foto-Aufzeichnungen" der auszubildenden KünstlerInnen: Viele muskuläre Fehlspannungen oder Haltungsfehler, die z.B. bei der Performance von SängerInnen möglicherweise "unbewusst und begleitend auftreten", können durch diese "optische Außen-Perspektive" aufgedeckt und bewusst gemacht werden (einmal ganz abgesehen vom Übe- und Routine-Effekt dieses "Kamera-Trainings" – z.B. für Musikvideo-Dreh´s, Interview-Situationen etc.):
Ausdrucksstark
Auch bei der Arbeit am künstlerischen Ausdruck und der Emotionalität im Vortrag leistet vīdī@U! gute Dienste: Kommt die Emotion im Song rüber? Stimmlich – wie auch optisch?
Die Aufnahmen werden vor Ort mit den KünstlerInnen erstellt, anschließend durchgesehen und dann im aktiven Unterricht optimiert:
Ich habe dieses dreigliederige Coachingtool "vīdī@U!" getauft: "Vidi" gehört zur lateinischen Wortgruppe "vidēre"– zu der u.a. auch "video" gehört – und bedeutet "sehen". "U"steht für "You" – und "You!" – – na, das bist DU :-) In diesem Sinne: All eyes on U – und mal genauer hingeschaut:
Wie "sieht das denn nun genau aus"?
Was ich in meinen frühen Vocal-Coaching´s mit „simpler Video-Kamera von der Seite“ begann, entwickelte sich über die Jahre in eine mehr-perspektivische „Surround Bild-Aufnahme“ weiter:
Dabei werden – während die KünstlerInnen im Coaching singen –schlicht mit mehreren Kameras synchronisiert via Fernauslösung Film- und Foto-Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven erstellt und anschließend gemeinsam analysiert:
Meist arbeite ich dabei mit Kamera-Perspektiven von vorne, rechts, links und von oben – wie im nebenstehend dokumentierten Shooting mit Schülerin Nana.
Licht ins Dunkel
Diese "Surround-Betrachtung" veranschaulicht den ansonsten „blind aus dem Körpergefühl agierenden SängerInnen“ sehr deutlich eventuelle Haltungsfehler oder muskuläre Unbalancen während der Performance – und hilft auch unterstützend bei besagter Arbeit am künstlerisch-emotionalen Ausdruck. Schon der klassische „Blick in den Spiegel“ – wie er des Öfteren im Unterricht angewendet wird – lässt ja manchen „erstaunt“ feststellen, dass er eben gar nicht so „erstaunt“ (und somit eben nicht „mit unangestrengter Miene“) schaut, wie er selbst dachte :-)
Bei "vīdī@U!" geht es deutlich ins Detail
Klar: Nicht immer macht dieser „Blick auf´s Äußere“ Sinn – aus "dem Innen agieren" ist sicherlich ein vorrangiger Aspekt das Singens: Das "Coachingtool vīdī@U!" kommt somit im regulären Unterricht nicht ständig zum Einsatz, sondern ist meist auf spezielle Fälle ausgerichtet (u.a. im DERGRUBE_PRO-Coaching).
Wie bei allem geht es auch hier wieder einmal um die richtig Waage von Innen und Außen: Wo vīdī@U! jedoch sinnvoll einsetzbar ist, ist es ein unverzichtbares Unterrichts-Element geworden.
Im Groben teilt sich der Einsatz von vīdī@U! in drei Anwendungs-Bereiche auf:
vīdī@Dōjō
Film- und Foto-Analyse im Coachingraum
Dokumentierende Film- und Foto-Aufzeichnungen im Coachingraum (= "Dōjō") – zwecks anschließender Reflektion und Analyse:
Für das Film- oder Video-Coaching im Coachingraum wählte ich den Namen vīdī@dōjō – unter anderem zwecks besserer Unterscheidung und Abgrenzung zu vīdī@studio:
"Dōjō" ist japanisch für "Ort des Weges": Unter anderem wird so auch der Übungsraum diverser Kampfkünste bezeichnet.
Da meine Coaching´s in Studio´s stattfinden, war die Abgrenzung "Dōjō" und "Studio" wichtig.
vīdī@stage
Film- und Foto-Analyse live on stage
Dokumentierende Film- und Foto-Aufzeichnungen der Bühnenarbeit – zwecks anschließender Reflektion und Analyse:
vīdī@stage ist gewissermaßen „der kleine Bruder“ von vīdī@dōjō: Immer wieder werde ich zur Analyse von Life-Auftritten gebucht: Dabei halte ich die von mir eingenommenen Blickwinkel in Film und Foto fest, um so im späteren Analyse-Gespräch Verbesserungen vorschlagen zu können, Gutes weiter zu stärken und auszubauen – und anhand der Aufnahmen "optisch zu belegen" und zu demonstrieren.
Innen und Außen
Hierbei liegt der Schwerpunkt der KünstlerInnen-Analyse bei vīdī@stage oft – neben der Betrachtung des rein handwerklichen Umgangs mit der Stimme (dies ist eher die Domäne von vīdī@dōjō) – auf der „Live-Performance, der Außenwirkung und dem Kontakt der KünstlerInnen zu Publikum und Band“:
Auch hier staunt in der anschließenden Nachbesprechung manch´ eine(r) oft, wie grimmig er doch zu 60 % des Konzertes schaute – ohne sich dessen bewusst zu sein.
Was natürlich nicht auf die nebenstehend fotografisch dokumentierte lachende Schülerin Ruth und den freundlichen Schüler Klaus zutrifft :-)
Nicht nur Vorteilhaftes im Blick
In „simplen Film-Mitschnitten seitens der Band“ fehlen oft Close Up´s der einzelnen KünstlerInnen (so diese nicht gerade durch professionelle Kamerateams mit Kränen und diversen Kameras realisiert werden, sondern oft schlicht „mit einer Kamera aus der Front-Perspektive“ und in der Totale erfolgen):
Dies gilt sogar für manch´ amtliche Konzert-DVD-Produktion, da „Kamera-Leute“ oft logischer Weise nicht die speziellen handwerklichen Fehler von Gesang & Performance erkennen können und aufzeichnen wollen (dann wären sie ja „filmende Vocalcoaches“ :-))
Bitte recht freundlich – wenn´s passt :-)
Ich als Coach sehe diese "speziellen handwerklichen und energetischen Fehler" aber natürlich und halte sie zur Analyse bewusst fest. Selbst wenn Kamerateam´s dies könnten, würden sie es meist wohl kaum machen – da es ihnen in der Regel „um möglichst gut aussehende Film- oder Fotoaufnahmen“ geht… mir hingegen (auch) um das „hässliche und misslingende“...
...wovon beim sonnigen Schüler Nils auf dem neben stehenden Foto natürlich keine Rede sein kann! :-) Apropos:
Dies ist oft gar nicht so negativ gefärbt, wie es hier vielleicht klingt:
Gutes stärken – man lernt trotz Kritik
Denn auch die „Bewusstmachung der guten Außenwirkung“ kann „innere Unsicherheiten“ als unnötig enttarnen – – und den (gemeinsamen) Erfolg der Arbeit "vor Augen führen": Auch dies – und insbesondere dies "Bewusstmachen des Guten" – ist sehr wichtig und fördert im Sinne des Wortes das "Selbst-Bewusstsein".
vīdī@studio
Film- und Foto-Analyse der Studioarbeit
Dokumentierende Film- und Foto-Aufzeichnungen der Studioarbeit – zwecks anschließender Reflektion und Analyse:
vīdī@studio begleitet die Studioarbeit von KünstlerInnen:
Dies muss extrem dezent geschehen – und ist in der Regel bei weitem nicht so offensichtlich wie z.B. vīdī@dōjō oder vīdī@stage:
Da bleib ich mal dezent am Rand...
Oft entscheidet man sich daher "um den Flow nicht zu stören" für Fest-Einstellungen und Stativ-Kameras, die "einfach mitlaufen" und nicht stressen – oder im Einzelfall auch schon mal via Fernauslöser gesteuert werden:
Ein "wild im Aufnahmeraum um die KünstlerInnen rumlaufender Foto-Grube" wäre definitiv der künstlerischen Leistung im Studio abträglich und absolut suboptimal :-)